Capital Asset Pricing Model (CAPM)

Das CAPM dient im Rahmen der Unternehmensbewertung dazu, Risikozuschläge abzuleiten.


Es handelt sich um ein kapitalmarkttheoretisches Model, das die Preisbildung auf Kapitalmärkten mit risikobehafteten Kapitalanlagen erklärt.


Dem Modell liegt zu Grunde, dass Investoren nur dann in riskante Projekte (im Regelfall Unternehmen bzw. Unternehmensanteile) investieren, wenn die erwartete Rendite bzw. Kapital sie für das übernommene Risiko auch entschädigt.


Aus dem CAPM Model leitet sich die Kernaussage ab, dass Übernahme von Risiko betriebswirtschaftlich vergütet werden muss, da andernfalls der rational denkende Investor nicht in unsichere Anlagen investiert.


Die Kernformel besteht aus folgenden Komponenten:


  • den Risikolosen Zinssatz (i),
  • die Rendite des Marktportfolios (rm)
  • Betafaktor (ß).


Der risikolose Zinssatz bei der Ermittlung objektivierter Unternehmenswerte auf Basis von Kapitalmarktrenditen von Unternehmens Beteiligungen abzuleiten (vgl. IDW s 1, tz 115).


Die Rendite des Marktportfolios ergibt sich theoretisch aus der Rendite aller riskanten Wertpapiere. Rein praktisch wird mit der Rendite eines repräsentativen Aktienindexes wie dem DAX, etc. in Ansatz gebracht.


Mit Kenntnis der Marktrendite lässt sich die Marktrisikoprämie als Differenz aus Marktrendite und risikolosem Zinssatz berechnen.


Mit der Marktrisikoprämie gehen damit zunächst nur Marktdaten in das Modell (CAPM) ein. Ein direkter Bezug zu dem zu bewertenden Unternehmen besteht noch nicht.


Diese Tatsache wird nunmehr vom Beta Faktor, dem Maß für das Risiko eines bestimmten Unternehmens abgedeckt.


Der Beta Faktor ist genauer gesagt ein Maß für das systematische Risiko eines bestimmten Unternehmens.


Erläuternd hierzu wird ausgeführt, dass grundsätzlich 2 Risikoarten vorhanden sind; das systematische und das unsystematische Risiko.


Das systematische Risiko ist hierbei genereller Natur. Es sind damit alle Marktrisiken, die alle Unternehmen betreffen, z.B. die Veränderung der Konjunktur, Zinsänderung, Steuerpolitik, Kriege, etc. gemeint.


Das unsystematische Risiko ist dagegen unternehmensspezifisch zu betrachten. Es beschreibt Risiken wie individuelle Managementfehler, Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder bestimmten Wettbewerbsnachteilen.


Das unsystematische Risiko lässt sich dadurch vermeiden, in dem der Investor seine Anlagen diversifiziert. Ein Investor kauft nicht ein Unternehmen (Anteil/Wertpapier), sondern viele verschiedene.


Gerade durch eine solche Diversifikation (Portfoliobildung) kann das unsystematische Risiko „weg diversifiziert“ werden.


Im CAPM Model wird daher lediglich das systematische Risiko „vergütet“.


Nur für dieses Risiko entsteht die Risikoprämie.

 

Ein wesentlicher Vorteil des CAPM Modells wird in der Praxis darin gesehen, dass mit der marktgestützten Ermittlung des Risikozuschlages eine Objektivierung herbeigeführt wird. Nicht mehr Pauschalurteile des Bewerters nach „pflichtgemäßem Ermessen“, sondern intersubjektiv nachprüfbare Fakten sollen in die Bewertung von Unternehmen einfließen. Dies auch von Hintergrund, dass selbstverständlich nur eine eingeschränkte Objektivität vorliegt, da die Beta Faktoren im Zeitablauf nicht stabil sind und darüber hinaus auch nur expost vorhanden sind.

Ihr Rechtsanwalt zu diesem Schwerpunkt:

Andreas Fischer

Rechtsanwalt
Fachanwalt für Familienrecht
Master of Business Administration (MBA)
Zertifizierter Berater für Mergers & Acquisitions


Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Familienrecht
  • Unternehmensnachfolge
  • Verkehrsrecht
  • Zivil- und Gesellschaftsrecht